Dienstag, 2.4.: Bevor wir nach Kyoto reisen, besuchen wir am Vormittag ein Cherryblossom-Fest am Asahi-River in Okayama. Eindrücklich, wieviele Menschen sich an einem „gewöhnlichen“ Dienstagvormittag treffen um gemeinsam die Kirschblüten zu feiern. Es gibt 100erte von „Fressständen“, die Menschen sitzen zusammen auf den meist blauen Blachen und Essen und Trinken. Und ganz Japanlike: keiner betritt die „Blache“ mit den Schuhen, sie umringen feinsäuberlich die Blachen. Am Nachmittag dann die letzte Shinkansenfahrt – wir brettern nochmals mit Hochgeschwindigkeit durch die Landschaft und erreichen Kyoto. Der Bahnhof ist hochmodern mit imposanten Treppen – ein wirklich schönes Gebäude. Kyoto hat fast 1.7 Millionen Einwohner, nur ein kleines Subwaysystem (2 Linien), dafür ein riesiges Busnetz. Letztes Jahr zählte die Stadt 40 Millionen Besucher (in-und ausländische Gäste). Als ehemalige Kaiserstadt besuchen sehr viele Einheimische Kyoto. Unser Hotel liegt im Stadtteil Gion (das ist die Altstadt), deshalb nehmen wir ein Taxi. Und Taxifahren ist wohl nicht unser Ding in Japan! Wohlweislich haben wir die Adresse bereits auf dem Handy bereit – doch unser Fahrer konnte das nicht lesen. Er ist einfach losgefahren und hat geflucht und die Hände auf das Steuerrad geschlagen. Ursi hat sofort auf dem Händy den Namen des Hotels auf japanisch übersetzt. Dann dem Fahrer unter die Nase gehalten und los ging die Raley durch Kyoto. Rotlichter hat er überfahren und gehupt wie ein Verrückter. Endlich hat er das Hotel gefunden und dies mit einem Schrei zum Ausdruck gebracht. Beim Ausladen der Koffer hat er nicht geholfen – er war wohl einfach zufrieden, dass er uns los war! Feines Nachtessen in einem Tepanyaki-Restaurant und als Highlight: unsere super Betten mit nordischen Duvets.
Mittwoch ist Privatführung durch Kyoto. Unser Guide, ein pensionierter Businessman (war früher für Panasonic tätig) will uns viel zeigen und erklären. Das haben wir gleich beim angeschlagenen „Marschtempo“ bemerkt. Es ist schon toll, so einen Tag mit einem Guide unterwegs zu sein – wir erhalten viele Infos und können Fragen stellen. Wir besuchen ganz in der Nähe den Kiyomizu-dera-Tempel, ein wunderschöner alter Holztempel. Von dort aus hat man eine herrliche Sicht auf Kyoto. Die Menschenmasse, die sich den Berg hinauf bewegt ist fast so eindrücklich wie der Tempel. Kyoto hat im Jahr ca. 40‘000‘000 Besucher – im April ist Hochsaison. Weiter geht die Reise per Bus und Subway zum goldenen Pavillion (Kinkakuji-Tempel), ein prächtiger Goldtempel mit einer herrlichen Parkanlage. Auch dort – eine Menschenmasse. Endlich eine kleine Oase, der Ryoanji-Tempel mit ebenfalls einem wunderschönen Garten und nur wenigen Besuchern. Hier ist es richtig angenehm – doch unser Guide eilt schon wieder davon und wir hinterher. Er ist noch voller Tatendrang und irgendwie wollen wir ihn nicht „verletzen“ und „secklen hinterher“ wie richtige Japaner! Dann Mittagslunch – Ramensuppe und ein Bier. Besuch des Foodmarktes, hier werden Gemüse, Fisch, Süssigkeiten etc täglich angeboten und natürlich auch verkauft. Es riecht von köstlich bis na ja….. Und dann das Highlight der Tour: eine japanische Teezeremonie. Wir sitzen in einem Teeraum – schon der Eingang ist sehr speziell – die Tür ist so klein, dass man (Frau) nur reinschnoggen kann. Steffi darf aufgrund seiner Grösse direkt in den Raum – Ursi kriecht durchs Eingangstörli und robbt dann zu ihrem Platz. Die Zubereitung des Matcha-Tees(Tee aus Grünteepulver) ist ein ganz genauer Ablauf – alles wird vorgezeigt und wir bereiten danach unseren eigenen Tee vor. Gemäss unserem Guide ist u.a der Grüntee massgeblich verantwortlich, warum Japaner selten übergewichtig sind. Ob das ein Wink mit dem Zaunpfahl war? Nach dieser Zeremonie wäre die Tour zu Ende – offiziell verabschieden wir uns und dann führt uns der Guide in sein Pub – ein wirkliches japanisches Pub ohne westliche Besucher! Wir wären alleine nie in eine solche Kneipe gegangen. Und nun trinken wir Sake und essen die grünen Bohnen (wird hier als Snack angesehen). Mit vielen Eindrücken und wiederum platten Füssen zurück ins Hotel. Wetter: leicht bewölkt, kalt (etwa 11 Grad).
Kulturelles: die Kischblüte gehört zu den wichtigsten Symbolen der japanischen Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch, Vergänglichkeit und natürlich für den Frühlingsbeginn.
Praktisch alle Shrine sind von oranger Farbe – das ist die stärkste Farbe um den Teufel abzuwehren.
Hier in Kyoto (und auch in Osaka) wird ein spezieller Dialekt gesprochen – unsere wenigen Worte, die wir uns in der Zwischenzeit angeeignet haben, werden nun ergänzt. So heisst Danke hier nicht arigato gozaimas sondern ohkini.
Kyoto war früher die Hochburg der Geishas – dieser Beruf hat nichts mit Edelprostitution zu tun! Die Geishas sind sehr gut ausgebildete Gesellschaftsdamen, die Ausbildung dauert 5 Jahre und ist mit viel Verzicht verbunden. Es gibt heute nur noch wenige Geishas, der Beruf ist am Aussterben. Früher war dies für Frauen die einzige Möglichkeit, sich auf der sozialen Leiter nach oben zu bewegen.
Am 4.4. sind wir wieder bei herrlichem Wetter alleine unterwegs, Temperatur so etwa 16 Grad (die Kaltfront sollte nun vorbei sein). Als bereits erfahrene Busfahrer nehmen wir nicht den Touribus zum Bahnhof sondern den lokalen – dauert etwas länger, dafür können wir sitzen😄! Wir besuchen den Fushimi Inari Shrine – eines der „Musts“ in Kyoto. Der Schrein selber ist schlicht – bekannt sind die vielen Torii (mehr als 1000) durch die man auf den Mt. Inari hinauf läuft. Und es hat bereits um 10.00 Uhr eine riesige Menschenmasse – doch wir haben gelesen, dass die meisten Menschen nur einen kleinen Teil des Weges laufen, und je weiter man nach oben kommt, desto weniger Leute hat es. Und das bewahrheitet sich – wir können sogar Fotos machen, ohne das andere Menschen zu sehen sind! Und haben erst noch etwas für die Gesundheit getan. Gemütlich laufen wir danach den Berg hinunter und durch ein schönes Quartier zum Tofuku-ji, einer wunderbaren Zentempelanlage mit dem ältesten und grössten Torgebäude in Japan und einem wunderschönen Garten. Erstaunlich, hier hat es fast keine Besucher und wir geniessen die Ruhe und die Sonnenstrahlen.
Freitag, 5.4.; wunderschönes Frühlingswetter, ca. 19 Grad. Gemütlich gehen wir den Tag an und geniessen unser Morgenessen (Weissbrot mit Tee). Ein feines dunkles Brot – das ist im Moment unser kulinarischer Traum. Wir tippeln nochmals zum Kiyomizu-dera Tempel und decken uns mit einigen Souveniers ein. Schon am Morgen hat es riesige Menschenmengen und wir ziehen uns in einen anderen Teil der Altstadt zurück. Unterwegs kommen wir dann zufällig an einem Veloverleih vorbei! Ohne lange zu überlegen, mieten wir zwei E-Bikes für diesen Tag. So sind wir auch in Japan mit unserem Lieblingsfahrzeug unterwegs. Wir radeln dem Kamogawa-Fluss entlang und geniessen den Frühling und die Sakura mit relativ wenig Leuten. Auf einem Bänkli ein Picknick und den Leuten zuschauen. Auf dem Heimweg zum Hotel geht Herr Frei noch zum Coiffeur und erhält nebst dem Schneiden ein Wellnessprogramm vom Feinsten, d.h. Kopfmassage und „Einschmierung“ mit verschiedenen Crèmes. Es würde uns nicht wundern, wenn Steffi bald wieder mit einem Lockenkopf umher läuft. Am Abend gibts in einer kleinen, typischen japanischen Beiz ein richtig gutes Essen mit Wagyu Beef. Das Essen und die Atmosphäre sind dort einfach super – wir reservieren gleich für den nächsten Abend wieder einen Tisch.
Samstag, 6.4., wunderschöner Frühlingstag mit etwa 20 Grad. Heute ist unser letzter Tag in Kyoto. Eigentlich schade, denn die Stadt hat wirklich viel Kulturelles zu bieten. An den Hotspots hat es Unmengen von Menschen (das macht nicht wirklich Spass), aber zwei Strassenzüge weiter und man ist fast alleine und fühlt sich in das alte Japan zurückversetzt. Wir gehen am Morgen noch in ein Kaufhaus und versuchen erneut, noch ein oder zwei „Federer T-Shirts“ zu kaufen. Aber auch heute haben wir kein Glück. Wir bummeln durch Gion (Alt-Kyoto) mit seinen wunderschönen Holzhäusern und den vielen Shrine und Tempeln. Zum Schluss noch in den Maruyama Park, wo tausende von Menschen heute wieder Cherry-Blossom feiern. Die Bäume sind nun in ihrer vollen Pracht – auch uns faszinieren sie und wir haben wohl zwei/drei Bilder zuviel davon…..Viele „Damen“ mieten sich bei den unzähligen Kimonovermietungen einen Kimono und bummeln durch den Park (auch die Herrenvariante sehen wir oft). Wir kommen uns vor, wie in einem alten japanischen Film. Eine richtige Geisha haben wir leider noch nicht gesehen. Und dann wieder in unser Beizli. Es hat nur 2 Tische und 7 Stühle am Grill. Wir sind auch heute die einzigen westlichen Gäste. Die Crew begrüsst uns schon wie „alte Bekannte“ und wir geniessen das Essen und die Kommunikation mit etwas Englisch und vielen Gesten. Einfach herrlich!
Sonntag, 7.4., wunderschöner Frühlingstag mit ca. 21 Grad. Heute verschieben wir uns per Zug von Kyoto nach Osaka, unserer letzten Station in Japan! Mit unseren Koffern erleben wir nochmals „Japan unterwegs zur Kirschblüte“. Wir fahren in einem vollen Regionalzug und sind für die Einheimischen wohl eher ein Hindernis mit unserem Gepäck. Aber „Japonis-Like“ meckert niemand, sondern man ist uns noch behilflich beim Ein- und Ausladen. Osaka ist eine moderne Grossstadt mit 2,7 Millionen Einwohnern und ein wichtiges Industrie- und Businesszentrum. Unser Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zur Burg Osaka. Wir haben vom Zimmer einen schönen Blick auf die ganze Anlage. Auch dort ist Kirschenblüte angesagt und tausende von Menschen picknicken auf den blauen Blachen. Einfach ein eindrückliches“ Bild, obwohl wir es schon öfters gesehen haben.
Montag, 8.4., wieder ein herrlicher Frühlingstag. Frühaufstehen ist angesagt, damit wir vor dem grossem „Rummel“ die Burg Osaka besuchen können. Beim Morgenessen merken wir, dass wir wieder in einem internationalen Hotel sind (die letzten 5 Tage waren wir in einem schlichten japanischen Hotel), ein Gedränge, laut, vordrängeln – das sind wir nicht mehr gewohnt! Ursi ärgert sich über ein paar Russen (nicht Chinesen) die das ganze Buffet leeren….. Die Burg Osaka ist wunderschön, wurde im 16. Jahrhundert gebaut, brannte nieder, wurde wieder aufgebaut und mehrmals zerstört (auch während des 2.Weltkrieges) und besteht in der jetzigen Form erst seit 1997. Der Höhepunkt der Kirschblüte war definitiv gestern, ganz langsam fallen die feinen weissen Blüten bei Windstössen zu Boden……Und wir haben noch niemand in einem Kimono gesehen – ein Indiz, dass Osaka etwas anders tickt als die Orte, die wir bis jetzt besucht haben. Selbst in Tokyo haben wir immer wieder Frauen in den ursprünglichen Kleidungsstücken gesehen. Wir stellen fest, dass unsere „Speicher“ voll sind – wir können nichts mehr aufnehmen und sind geistig müde. Deshalb machen wir nur noch eine kleine Bootsblueschtfahrt auf dem Ajigawa River, einer von 4 grossen Flüssen in Osaka. Auf die trendy Viertel wie America Mura oder Namba haben wir keine Lust – auch ein Zeichen, dass es Zeit wird, inne zu halten und zu verdauen.
Am Dienstag ist „fast seat belts“ und „takeoff“ nach Bangkok. Von dort gehts am Mittwoch nach Hua Hin um eine Woche lang unsere Eindrücke und Erlebnisse unserer langen Reise „liegend“ zu verarbeiten (und uns auf den Sommer vorbereiten…).
Wir nehmen Abschied von Japan – bestimmt bleiben uns die Menschen hier in bester Erinnerung. Wir haben sie als sehr freundlich, hilfsbereit und aufmerksam wahrgenommen. Ein herzliches Lächeln und ein respektvoller, höflicher Umgang haben uns immer wieder interessante, spannende und lustige Kontakte ermöglicht. Sei es die Kirschschoggi von den drei älteren Damen, ein Gespräch mit einer Grossmutter (o ba san), die sich nun Grosi nennen möchte, ein Busfahrer, der uns persönlich verabschiedet etc etc.
Und ausserdem:
- Hat es in jedem Hotelzimmer eigene Hausschuhe und für das Badezimmer separate WC-Schuhe.
- Herrscht in Kyoto ein striktes Parksystem für Velos – es gibt genau definierte Parkplätze (gratis und solche, wo ein Ticket zu lösen ist) und sonst darf nirgends ein Fahrrad abgestellt werden – und man glaubt es kaum – es funktioniert!
- Hat Steffi heute vom Hotelbesitzer ein Geschenk erhalten – für unseren Longstay. Wie gelesen, haben wir das Geschenk nicht vor seinen Augen geöffnet sondern erst im Zimmer. Überraschung: eine Krawatte. Nun ist er also wieder im Besitze eines Reliktes aus vergangener Zeit.
- Ohne unser portables Wifi wären wir wohl sehr „verloren“ gewesen. Auf Googlemaps und Zugfahrplan waren wir immer wieder angewiesen und das kleine Gerät hat uns wirklich ein schnelles Internet ermöglicht. Und die Wifis in den Hotels waren gähnend langsam – wir hätten keinen Blog oder geschweige Bilder übermitteln können. Die Rückgabe ist einfach – in das vorbereitete Couvert stecken und am Flughafen in einen Briefkasten werfen.
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Hallo Ihr zwei
Danke für die tollen Eindrücke die wir miterleben durften, sehr spannend, eindrücklich und auch immer mit Humor bestückt.
Gute Erholung
Jacqueline und MIchel
Eine nimmer enden wollende Fülle von Eindrücken und kulturellen Erlebnissen. Ihr seid zu beneiden. Man wird geradezu philosophisch:
– Reisen ist das Entdecken, dass alle Unrecht haben mit dem, was sie über andere Länder denken.
– Viel wandern macht bewandert.
– Erst die Fremde lehrt einen, was er an der Heimat hat.
– Spuren verschwinden, Erinnerungen halten ewig.
Ob Ihr Euch dann so ohne Weiteres wieder an hiesige Gegebenheiten gewöhnen könnt!
Liebe Grüsse und auf baldiges Wiedersehen:
Gonzalo und Marie-Therese
Sali zäme,
War sehr aufschlussreich eure Japantour, wir haben die Berichte sehr genossen und einiges von euch gelernt, obwohl wir wahrscheinlich nie nach Japan gehen werden. Wir wünschen euch erholsame Tage in Thailand.
Liebe Grüsse
Ursi und Ueli
Das waren tolle Berichte, man konnte richtig „mitreisen“. Ich wünsche euch gute Entspannung in Thailand. Bis bald, Christoph
Hallo zämme!
Schnäll isches gange und scho sinndr’s am sänke losse.
Dangge für die ville Blogbrichtli, isch toll gsi zum nomoll noochereise… 🙂
Gniessed Thailand und cu soon.
Lg, Rolf
Ich bin fasziniert, wie ihr euch frei (ist ja klar wieso) und zielstrebig fortbewegt. Fremde Sprache fremde Schrift und des Englischen nicht übermässi kundigen Japaner*innen.
Geniesst das Relaxen und Setzen lassen.
Konbanwa + arigato + Sayonara
Annemarie
Ab in Lähnstuehl! Mir glaubä zwar überhaupt nit, dass Dir gaaar nütt gönhd go aluegä hehe.
Liebi Griess vo dä für äimoll schnällä
Rosmarie und Peter